Sabrina hat einen Herzfehler, sie ist chronisch krank, oft müde und erschöpft. Sie ist Risikopatientin und lebt seit März deswegen unter besonderer Anspannung wegen Corona.
Aber sie hat gelernt sich und das Leben aus vollstem Herzen zu lieben und genau dabei hilft sie auch anderen Menschen mit chronischen Erkrankungen und/oder Schwerbehinderungen. Sie arbeitet daran Vorurteile abzubauen, sie coacht Medizinstudent*innen in Patient*innenkommunikation, aber vor allem gibt sie Hoffnung. Als Sabrina und unter dem Namen „Fragments of Living“ bei Instagram. Und deswegen schreibt sie hier bei mir auch einen Gastbeitrag genau darüber: Über Hoffnung, wenn man denkt, sie sei aufgebraucht. Darüber, wie wir die Liebe nicht verlieren, auch wenn wir denken, wir können nicht mehr.
5 Learnings zu Hoffnung
Hoffen bedeutet mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken und zu Vertrauen. In sich selbst, die Ressourcen um sich selbst herum und darein, dass schon alles irgendwie gut wird. Für mich ist es das Gefühl mit Optimismus nach vorne zu schauen, Sinn zu erkennen, in dem was kommt und als sinnvoll zu betrachten, was gerade ist.
Hoffnungslosigkeit ist für mich das Gefühl, vor einem Berg zu stehen und das Ziel und den Weg dahin nicht scharf sehen zu können. Begleitet von der Unsicherheit, nicht zu wissen, was entlang dieses Weges passieren wird und ob sich das Überwinden des Weges für das Erreichen des Zieles lohnt. Und damit die Sorgen und Ängste mich nicht übermannen und ich weiter Hoffnung im Herzen trage, habe ich für mich ein paar Dinge über Hoffnung gelernt.
Horche in dich hinein
Hoffnungslosigkeit löst Stress aus, weil immer ein Stück Unsicherheit mitschwingt. Und Unsicherheit darf ihren Platz haben, genau wie Sorgen und Ängste. Alles was du fühlst hat seine Berechtigung und seinen Grund. Also erlaube dir zu fühlen. Du bist Expert*in deiner Selbst und du weißt am besten, was dir gut tut. Also vertraue in dich, höre in dich hinein und frage dich: Was brauchst du? Was tut dir gut? Was ist dir in diesem Moment wichtig? Erlaube dir zu Fühlen und deine Aufmerksamkeit auf deine Bedürfnisse zu richten. Bleibe im Moment. Atme. Alle Gefühle dürfen da sein.
Und vielleicht frag dich auch: Was ist schon okay? Was machst du bereits, was dir gut tut?
Vielleicht ist das Ziel gar nicht unbedingt dass alles gut werden muss. Sondern dass es reicht, wenn die Situation okay ist.
Beständigkeit
Was sind deine Ressourcen? In dir drin und um dich herum? Was schafft dir Sicherheit und worauf kannst du dich gerade verlassen? Und das müssen nicht unbedingt große Dinge sein, die das Problem lösen, sondern vielleicht auch ganz kleine, die dir zeigen, du bist nicht alleine.
Meistens gibt es Menschen um dich herum, die dich unterstützen können. Oder zumindest gibt es Beratungs- und Anlaufstellen, um dich zu unterstützen. Du musst da nicht alleine durch. Und du wirst gesehen. Und wertgeschätzt für all das, was du bereits schon leistest. Darauf darfst du stolz sein.
Glaube
Hoffnung gibt keine Garantie, dass etwas Bestimmtes eintritt. Aber es eröffnet Möglichkeiten, dass etwas gut ausgehen könnte. Und damit ist Hoffnung auch immer selbst ein bisschen unbeständig. Indem du Beständigkeit in dir und um dich herum schaffst, kannst du diese Hoffnung aufrechterhalten.
Halte fest an den Werten die dir wichtig sind und halte fest an den Gedanken, die dir Hoffnung geben. Glaube an die Hoffnung. Und Glaube kannst du nicht sehen, aber genau deshalb heißt es glauben. Wie ein unsichtbares Auffangnetz. Und dieses Glauben ermöglicht eine optimistisch Ausrichtung für den Weg und das Eröffnen von Handlungsmöglichkeiten darauf. Also woran glaubst du? Was sind deine Werte und woran möchtest du festhalten? An Wunder, eine höhere Macht oder Gott, an Liebe und Schicksal. Vielleicht dass alles seinen Grund hat. Sinnerfüllung ist nicht immer positiv, der Weg, der vor einem liegt kann mit Sorgen und Ängsten begleitet werden und trotzdem kann ich glauben, dass schon alles seinen Sinn ergeben wird.
Erzwinge keine Hoffnung
Hoffnung ist nicht greifbar, nichts was du einkaufen kannst und dann besitzt. Sondern ein Gefühl und Gefühle sind nicht beständig. Dabei ist es auch vollkommen okay nicht immer voller Hoffnung zu sein. Erlaube dir auch die negativen Gefühle zu fühlen. Du musst nicht immer optimistisch sein und dich auch nicht unter Druck setzen, immer auf Hoffnung setzen zu müssen.
Selbstwirksamkeit – Kreiere Hoffnung
Vielleicht hast du bereits viele Ressourcen um dich herum entdeckt, die dich in einer solchen Zeit unterstützen. Doch die meiste Kraft, steckt in dir selbst. Welche Gedankensätze geben dir Hoffnung? Gedanken an Liebe und Licht. Daran, wie mutig du schon warst und wie stark du bist. Indem du dich selbst ermutigst und von anderen ermutigt wirst.
Du kannst vielleicht nicht die gesamte Situation kontrollieren, aber du kannst Wege finden, wie du selbst mit dieser Situation umgehen willst. Hoffen bedeutet manchmal, einfach loszulegen. Loszugehen und mit jedem einzelnen Schritt, ein bisschen mehr zu vertrauen, ein bisschen mehr Licht zu sehen. Überstürze nichts, sondern gehe einen Schritt nach dem anderen – ganz in deinem eigenen Tempo. So scheinen der Weg und der Berg vor die weniger unbezwingbar und weniger beängstigend. Du musst noch keinen ausgefertigten Plan haben, um einfach loszugehen. Denn erst einmal geht es nur um den aller nächsten Schritt. Und du wirst vielleicht merken, dass du selbst widerstandsfähig bist, Handlungsoptionen finden kannst, dir erlauben kannst, zu fühlen.
Wir können nicht die Umstände ändern, aber die Art und Weise, wie wir damit umgehen. Mit dem Glauben an das Gute, entsteht Hoffnung. Und mit Hoffnung auch der Glaube an das Gute.
Also geht es vielleicht nicht darum Hoffnung zu finden, sondern Hoffnung zu kreieren. Schließlich geht es darum, was dir gut tut. Und das weißt am Ende nur du am besten.
Wer im gleichem Zug seinem Körper noch etwas Gutes tun und mit Yoga die Perspektive wandeln möchte schaut hier vorbei.
Mehr von Sabrina und ihrer Arbeit findet ihr hier.